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24.08.2018

Sommerferien und Sonntagsmesse

Foto: pf

Frischer Wind statt Ferien-Flaute: Pfarrer Christoph Witczak (r.) aus Gunzenhausen hat einen Urlaubs-Flyer mit allen Gottesdiensten im Pastoralraum erstellt. Nun folgen nicht nur Einheimische der Einladung, einmal in einem Nachbarort die Kirche zu besuchen, sondern es finden sich auch immer wieder Feriengäste ein. Foto: pf

Urlaubszeit in den Pfarrgemeinden bedarf rechtzeitiger Planung.

An schönen lauen Sommerabenden fährt Pfarrer Christoph Witczak oft mit dem Fahrrad um den Altmühlsee und kommt in solchen Mußestunden mit Einheimischen als auch mit Touristen ins Gespräch. Sein eigener, richtiger Sommerurlaub steht heuer erst Ende August an, wenn ein anderer Mitbruder aus den Ferien zurückkommt.

Witczak ist einer von vier Priestern im aktiven Dienst, die den Pastoralraum Gunzenhausen seelsorglich betreuen. Bereits kurz nach Ostern hat sich das Team, zu dem auch noch ein Gemeindereferent gehört, zusammengesetzt und die pastorale Versorgung während der Sommerferien geplant. Eine Zeitspanne, die die Hauptamtlichen nicht nur in Gunzenhausen im fränkischen Seenland, sondern im ganzen Bistum jedes Jahr vor Herausforderungen stellt.

Zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien hatte Pfarrer Witczak ausführlich über vorüber-gehende, mit dem Pfarrgemeinderat abgesprochene Änderungen zwischen Anfang August und Schuljahresbeginn Mitte 
der neuen Pastoralräume sollen die Urlaubsvertretungen in den Ferien im Pastoralraum selbst organisiert werden“, erläuterte er darin. Für die Pfarreien Gunzenhausen, Absberg, Obererlbach, Gnotzheim, Cronheim und die Kuratie Heidenheim heiße das konkret: Es sind immer mindestens zwei Pfarrer in den Sommerferien zur Stelle. Statt zehn Sonntagsgottesdiensten im Pastoralraum werden vorübergehend sechs angeboten. „Dann können wir das problemlos schaffen“, meint Witczak, der im Pfarrbrief an den Zusammenhalt und die Flexibilität der Katholiken im Pastoralraum appellierte: „Wenn wir fair und solidarisch miteinander umgehen, dann wird jeder in den Sommerferien die Sonntagsmesse feiern können.“

Witczak und seine Kollegen nehmen in der Urlaubszeit vorweg, was vielleicht in einigen Jahren Normalität sein kann im Pastoralraum. Die Reduzierung von vier auf drei Priesterstellen ist bereits im neuen Sollstellenplan vorgesehen, pfarreiübergreifende Einsätze werden häufiger werden. Dass dies nicht nur Stress bedeutet, sondern auch Chancen birgt, erlebt der Gunzenhausener Pfarrer in diesen Tagen immer wieder: Man lerne bei den Urlaubsvertretungen Mesner oder Pfarrgemeinderäte kennen, „es ergeben sich neue Verbindungen“. Frucht dieser neuen Kontakte können gemeinsame Veranstaltungen oder Fahrten sein. „Am 3. Oktober planen wir im Pfarrverband einen Ausflug nach Regensburg“, nennt Witczak ein Beispiel. Eine andere pfarreiübergreifende Idee des ehemaligen Diözesanjugendpfarrers, der seit einem Jahr die Pfarrei Gunzenhausen leitet, ist die Gründung einer Kinderband.

Auf einem Flyer, den Witczak speziell für die Urlaubszeit zusammengestellt hat und in einer Auflage von 2.500 Stück drucken ließ, sind alle Kirchen im Pastoralraum abgebildet. Zielgruppe sind neben den einheimischen Kirchgängern auch Urlauber, die sich für die Gottesdienstangebote im Seenland interessieren. In der Tourist-Info, in Pensionen, auf Campingplätzen, in der Reha-Klinik – überall hat der Pfarrer die Faltblätter verteilt. Mit Erfolg, wie sich bei der jüngsten Vorabendmesse zeigte: Zu dem Gottesdienst in der Filialkirche St. Walburga im idyllischen Muhr am See kamen nach Auskunft der Mesnerin drei Mal so viele Gäste wie üblich.

Gabi Gess, Kirchenzeitung Nr. 34 vom 26. August 2018

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